Chronik der Sumpfschildkröten im Oderbruch

Zeitraum: Juni 2007 - Juni 2008



Die Europäische Sumpfschildkröte gehört zu den gefährdetsten und seltensten Reptilienarten der Bundesrepublik. Das Land Brandenburg und insb. der Naturpark Märkische Schweiz (Landkreis Märkisch Oderland) weisen noch aktuell Vorkommen dieser Tierart auf. Sie werden vom Landesumweltamt Brandenburg, Naturschutzstation Rhinluch, verantwortlich betreut. Die ursprünglichen Vorkommen der Sumpfschildkröte gehen weit über das Gebiet des heutigen Naturparks hinaus. So gibt es auch Hinweise über das historische Vorkommen dieser Art im Oderbruch. Mit dem Projekt beabsichtigte der LPV Mittlere Oder e.V.:


historische Sumpfschildkrötenvorkommen im Einzugsgebiet des heutigen Naturparks Märkische Schweiz, insb. Oderbruch durch Befragung Ortskundiger, sowie die Recherche in Archiven, Bibliotheken und Literatur zu erfassen,
den aktuellen Zustand von Natur und Landschaft in ehemaligen Vorkommensgebieten zu erfassen,
die gewonnenen Daten auch hinsichtlich Ökologie und Biologie dieser Tierart derart aufzubereiten, dass der interessierten Öffentlichkeit Informationen zu ihren Lebensraumansprüchen und Gefährdungsursachen, Besiedlungsgeschichte, Schutzmaßnahmen, zuständigen Ansprechpartnern gegeben werden können.


Hierfür wurde in den für das Oderbruch verfügbaren Unterlagen und in der Fachliteratur recherchiert und die Informationen für die Öffentlichkeit aufbereitet. Durch die Gegenüberstellung der Dokumentation des aktuellen Zustandes von Natur und Landschaft in ehemaligen Vorkommensgebieten leistete das Projekt einen wirkungsvollen Beitrag zur Regionalgeschichte der betreffenden Gemeinden und durch die derartige Sensibilisierung der Öffentlichkeit darüber hinaus auch zum Schutz für diese Tierart.


Skulptur von Hengelhaupt Ausschnitt aus dem Marktbrunnen in Wriezen. Hier ist dem Fischer eine Europäische Sumpfschildkröte ins Netz gegangen.



Die Arbeiten erfolgten in enger Abstimmung mit den zuständigen Einrichtungen insb. dem Landesumweltamt, Naturschutzstation Rhinluch und der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises MOL.


Das Projekt wird durchgeführt in Kooperation mit


und gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Landes Brandenburgs und des JobCenters MOL.



Wir würden uns freuen, wenn Sie uns Hinweise auf historische Vorkommen hier im Osten des Landes Brandenburg zukommen lassen (vgl. Kontakt), die sich vielleicht in Ortschroniken, Heimatkalendern, Zeitungsartikeln oder aus Erfahrungsberichten von Zeitgenossen in Erfahrung bringen lassen. Wir nehmen auch gern aktuelle Beobachtungen von Schildkröten in der freien Natur entgegen und leiten sie an die zuständigen Stellen weiter. Unser Interesse erstreckt sich auch auf die Verwendung dieser Tierart in Kunst und Kultur. Seien es Skulpturen, Grafiken, Fotos, Legenden, Geschichten oder auch Sagen aus Ihrer Heimat, die das Thema Schildkröte aufgriffen. Wie z.B. der vom Bildhauer Horst Engelhardt gestalte, generell sehr sehenswerte Brunnen auf dem Markt von Wriezen. Unter den dortigen Skulpturen sticht der an historische Zeiten erinnernde Fischer hervor, der in seinem Netz Fische, Krebse aber auch eine Wasserschildkröte fing. Wir freuen uns auf Ihre Hinweise.


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