Ulmenkataster

Die Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae) gehört der Ordnung der Rosenartigen (Rosales) an und beinhaltet zirka zwanzig bis dreißig Ulmenarten. Die häufigsten und für die Saatgewinnung relevantesten Arten Feldulme (Ulmus minor), Flatterulme (Ulmus laevis) und Bergulme (Ulmus glabra) kommen in den Tieflagen bis ins Hügelland der mittleren Gebirgslagen vor. Flatter- und Feldulme sind zusammen mit der Stieleiche (Quercus robur) und der Esche (Fraxinus excelsior) die Charakterbaumarten des Hartholzauenwaldes, dem als Lebensraumtyp der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie von 1992 (Natura 2000-Code 91F0) europaweite Bedeutung zukommt.




In den letzten Jahren führte jedoch das sog. Ulmensterben (“Holländische Ulmenkrankheit“) zu Strukturveränderungen und auch Artenverlusten. Ein Pilz (Ceratocystis ulmi), der durch Ulmensplintkäfer (Scolytus spec.) übertragen wird, unterbindet die Wasserversorgung der oberirdischen Organe. Das führt zu Wassermangel und damit zur Blattwelke, sodass einige Kronenteile oder der gesamte Baum absterben können. Neben den Bergulmen sind vor allem die Feldulmen durch die Holländische Ulmenkrankheit gefährdet. In stark von der Krankheit betroffenen Regionen ist die Feldulme nur noch als busch- oder strauchförmige Wuchsform aufzufinden. Die Flatterulme ist im Gegensatz dazu deutlich weniger betroffen als andere Ulmen. Die Ulmensplintkäfer fliegen diese Art aufgrund von Rindeninhaltsstoffen seltener an. Außerdem verfügt sie über unvollständige Resistenzmechanismen gegen eine der Pilzarten (Schlauchpilz Ophiostoma novo-ulmi).



Die Nachzucht der Ulmenarten ist bei der Verwendung von Saatgut relativ unproblematisch, wenn für die Ernte des Saatgutes noch eine ausreichende Anzahl von Altbäumen vorhanden ist. Zweck der vom LPV unterstützten Aktion ist es, die an brandenburgische Standorte gut angepassten gebietsheimischen Gehölze, insbesondere die Ulmen, zu fördern, denn bei Pflanzmaßnahmen werden zwar heimische Gehölze verwendet, aber das Pflanzmaterial stammt überwiegend aus anderen Klimaregionen.



Um die noch vorhandenen Ulmen zu erfassen, kartierte der LPV Mittlere Oder e.V. alle im Stadtgebiet Frankfurt (Oder) bekannten Bäume mittels GPS. Größere Bestände werden an die zuständige Kontrollstelle gemeldet und dann als amtlich zugelassener Erntebestand für forstliches Vermehrungsgut eingetragen.


Ulmen gesucht

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Woran erkennt man eine Ulme ?


Zunächst sei gesagt, dass die Bestimmung der Ulmenart bei der Angabe des Standortes zweitrangig ist. Die für uns relevanten Arten Feld-, Flatter- und Bergulme sind nicht einfach zu unterscheiden, außerdem gibt es einige natürliche sowie gezüchtete Bastardformen, die Merkmale zweier Arten aufweisen können.



Ulmen sind sommergrüne Bäume oder Sträucher, die zur Herbstzeit eine gelb bis bräunliche Blattfärbung aufweisen.



Alte Ulmen können eine Höhe von ungefähr 35 Metern und einen Stammdurchmesser von bis zu 2 Metern erreichen.



Die Zweige der Ulmen sind elastisch, an ihnen sitzen jeweils wechselseitig die Blätter.Ulmenblätter sind leicht an ihrem kurzen Stiel, dem gesägten Rand und dem versetzten Ansatz der beiden Blatthälften zu erkennen. Die Form der Blätter variiert unter den einzelnen Arten von rund bis länglich, ist aber meistens oval, oft ist eine schlanke aufgesetzte Spitze zu erkennen. Bei der Bergulme können es sogar mehrere Spitzen sein. Auch die Oberfläche der Blätter kann glatt oder sehr rau, wie bei der Bergulme sein. Die Unterseite ist normalerweise bei allen Arten leicht behaart.



Die graubraune Rinde der Ulmen weist längliche Risse auf, wobei die der seltenen Feldulme relativ glatt sein kann.



Die Flatterulme ist das einzige heimische Gehölz das Brettwurzeln ausbilden kann.



Die Ulmenkartierung ist Teil des Projektes Archiv Natur und Landschaft Frankfurt (Oder) und wird gefördert von



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