in Ostbrandenburg
Der LPV Mittlere Oder e.V. setzte in fünf FFH-Gebieten Maßnahmen der Managementplanung des Landes Brandenburg zur Erhaltung und Wiederherstellung von Offenlandflächen um. Die am westlichen Rand des Oderbruchs gelegenen seltenen Lebensraumtypen befanden sich stellenweise in einem schlechten Erhaltungszustand. Durch das Pilot-Projekt des Verbandes wurden durch Entbuschungs- und Beweidungsmaßnahmen auf ca. 50 ha die wertvollen Lebensraumtypen "Trockene, kalkreiche Sandrasen" und "Subpannonische Steppen-Trockenrasen" in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt und erfuhren somit eine enorme ökologische Aufwertung.
FFH-Gebiete
- Batzlower Mühlenfließ-Büchnitztal (DE 3350-302 173)
- Zeisigberg (DE 3553-303 431)
- Biesdorfer Kehlen (DE 3250-301 89)
- Trockenrasen am Oderbruch (DE 3553-306 578)
- Trockenrasen Wriezen (DE 3250-304 612)
Das Projekt wurde gefördert durch:
- den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER)
- das Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg
- und den NaturSchutzFonds Brandenburg.
Weitere Gebietsinformationen:
Zeisigberg (DE 3553-303 431)
Das FFH-Gebiet Zeisigberg liegt östlich der Ortschaft Podelzig an einem besonders markanten Steilabfall der naturräumlichen Haupteinheit Ostbrandenburgischen Platte zum Odertal. Der Zeisigberg hat eine Größe von 5 ha.
Im Verbreitungsschwerpunkt der Steppenrasen an den Oderhängen zwischen Seelow und Frankfurt (Oder) treten hier die kontinental geprägten Trockenrasen besonders auf. Sie weisen eine besonders bemerkenswerte Flora und eine reichhaltige Fauna auf. Bedingt durch die Kleinflächigkeit des Gebietes ergibt sich eine enge, räumliche Verzahnung der verschiedenen pflanzensoziologischen Einheiten.
Auf der Kuppe des Zeisigberges gedeihen kontinentale Halbtrockenrasen und kontinentale Trockenrasen mit weitgehend charakteristischen Artenkombinationen. Insbesondere sind die großflächigen Bestände des Adonisröschen-Fiederzwenken-Halbtrockenrasens mit reichen Beständen des Frühlings-Adonisröschens, Gemeiner Kuhschelle, Berg-Haarstrang, Kleiner Wiesenraute, Gemeinem Zittergras, Kleinem Mädesüß, Gelber Sommerwurz, Saat-Leindotter und Gold-Aster verbreitet. Auf durch ehemaligen Kiessandabbau gestörten Flächen gedeihen Arten der silbergrasreichen Pionierfluren mit Arten wie Silbergras, Bauernsenf sowie verschiedenen Flechten und Moosen. In der Baumschicht der an die Offenflächen grenzenden bewaldeten Bereiche sind Wildbirne und Restbestände der Feldulme von Bedeutung.
Faunistisch bemerkenswert sind Vorkommen von Zauneidechse, Grauammer, Sperbergrasmücke und Wiedehopf.
Schutzziel und Schutzzweck werden durch die Naturschutzgebiets-Verordnung bestimmt. Darüber hinaus besteht der Schutzzweck in der Erhaltung und Entwicklung natürlichen Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse des Anhanges I der FFH-Richtlinie.
Zu erreichen ist dieses Gebiet von Frankfurt (Oder) aus über die B 112 nach Lebus, weiter nach Podelzig und dann in östlicher Richtung zum Ortsteil Wuhden. Von dort ist der Zeisigberg fußläufig zu erreichen.
Trockenrasen am Oderbruch (DE 3553-306 578)
Dieses Gebiet befindet sich westlich der Oder zwischen den Ortschaften Podelzig, OT Wuhden und Reitwein. Es umfasst eine Fläche von 129 ha.
Bei diesem Gebiet handelt es sich um eine wichtige Ergänzung für die Trockenrasengebiete des Oderbruchs mit Vorkommen von kontinentalen Trocken- und Halbtrockenrasen mit bemerkenswerten Pflanzen und Tierarten. Am Reitweiner Sporn befindet sich das bedeutendste Brandenburger Vorkommen des Zwerglerchensporns.
Folgende Lebensraumtypen kennzeichnen dieses Gebiet:
- Trockene kalkreiche Sandrasen
- Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien
- Subpannonische Steppen-Trockenrasen
- Hagere Flachland-Mähwiesen
Zu erreichen ist dieses Gebiet von Frankfurt (Oder) aus über die B 112 nach Lebus dann weiter die B 167 nach Podelzig, OT Wuhden. Von dort ist die Fläche fußläufig zu erreichen. Wanderwege sind ausgeschildert.